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Öl
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Die Abhyanga (Sanskrit: अभ्यंग oder अभ्यङ्ग , abhyaṅga), in der westlichen Welt auch unter dem Begriff „Die Große (ayurvedische) Einölung“ bekannt, ist eine Form der ayurvedischen Massage. Sie wird zumeist mit erwärmtem Pflanzen-Öl ausgeführt, kann aber auch mit Tees oder anderen Substanzen erfolgen. Die Abhyanga wird zwar auch bei medizinischen Behandlungen eingesetzt, um beispielsweise Kräuterextrakte in den Körper einzubringen, hauptsächlich ist sie jedoch Bestandteil von Dinacarya Adhyaya (Empfehlungen zur täglichen Lebensgestaltung), also von sogenannten Wellness-Anwendungen.
Eigenheiten der Abhyanga
Die Ölmassage ist, z. B. bei Ayurveda-Kuren, regelmäßig Grundlage der Behandlung. Sie wird in den antiken Schriften sowohl zu Gesunderhaltung wie auch für medizinische Anwendungen eingesetzt. Nach der Lehre des Ayurveda hat die Abhyanga außerordentlich positive Wirkungen und ist bereits im Ashtanga Hridaya erwähnt:
„Die Abhyanga (Ölmassage und Bad) sollte täglich ausgeführt werden. Sie vertreibt Alter, Anspannung und Ansammlungen von Vata. Sie schenkt gute Sehfähigkeit, Ernährung für den Körper, langes Leben, guten Schlaf, gute und gesunde Haut. Sie sollte besonders ausgeführt werden am Kopf, den Ohren und Füßen. Sie sollte vermieden werden von Personen die an Ansammlungen von Kapha leiden, oder die gerade einer Reinigungstherapie unterzogen werden (wie Brechmittel oder Abführmittel) oder die an Verdauungsstörung leiden.“
– K. R. Srikantha Murthy: Übersetzung aus Vagbhata’s Astanga Hrdayam, Kapitel: Dinacarya Adhyaya, Abhyanga (etwa 6. Jahrhundert n. Chr.)
Wirkung der Abhyanga
Die Wirkungen der Abhyanga lassen sich in 3 Prinzipien unterteilen:
- Die allgemeine physikalische Entspannung, Erwärmung und Lockerung des Gewebes von Haut, Muskeln und Sehnen bis zu den Knochen. Durch die Verwendung von mehr und hochwertigerem Öl als bei der klassischen Massage sind zusätzliche Massagegriffe möglich. Diese Komponente entspricht der Klassischen Massage.
- Die Massage mit erwärmtem Öl hat auch psychische Wirkungen. Die Einhüllung in erwärmtem Öl kann ein starkes Gefühl von Geborgenheit vermitteln, was diese Komponente im Vergleich zu anderen Massagearten steigert. Nach der Lehre des Ayurvedas wird so „unverdautes“ (Ama) auch auf psychischer Ebene „gelöst“.
- Die medizinische Wirkung durch Aufnahme von Kräuteressenzen im Öl und Wirkungen des ausgewählten Basisöles selbst. Aus dem tropischen bis alpinen Indien sind Kräutermischungen bekannt, die z. B. in der Ashtanga Hridaya beschrieben werden.
Arten der Abhyanga
Mit dem Wort Abhyanga wird allgemein die Einölung des ganzen Körpers bezeichnet. Es gibt eine ganze Reihe von Unterarten, Teilmassagen, die aber durchaus einem jeweils eigenen Zweck dienen.
Foto: Thomas Schwanke
- Mukabhyanga (Gesichtsmassage): Für das Gesicht werden eher "kühlende" Öle verwendet. Die Mukabhyanga soll Problemen im Gefühlsbereich helfen. Sie ist eine traditionelle Behandlung bei Liebeskummer. Die Mukabhyanga reicht vom Gesicht bis zum Brustbein.
- Padabhyanga (Fußmassage): Die Fußmassage wird angewendet zur Kräftigung bei körperlicher Erschöpfung. Die Padabhyanga reicht bis über das Kniegelenk.
- Udarabhyanga (Bauchmassage): Die Bauchmassage spielt sich im Bauchraum über und an den dort vorhandenen Organen ab.
Auswahl der Öle
Da der ganze Körper oder große Partien davon eingeölt werden, werden über die Haut sowohl Öl als auch darin enthaltene Stoffe aufgenommen. Die Auswahl der verwendeten Öle erfolgt nach verschiedenen Gesichtspunkten. Häufig werden Öle eingesetzt, in denen Kräuterauszüge enthalten sind. Auch die verschiedenen Basisöle (z. B. Sesamöl, Senföl, Kokosöl, Rizinusöl) werden nach therapeutischen Erwägungen ausgewählt.